Das Montafon erleben – Mountainbiken und Wandern in Österreich

6. Oktober 2022

Endlich ist es wieder so weit, wir machen einen Kurztrip! Diesmal mit fast der ganzen Familie im Gepäck.

Nach einem Familientreffen in der Bodenseeregion, geht es für den sportaffinen Teil der Familie noch weiter nach Tschagguns.

Familienurlaub in Österreich – aber wo?

Die Region Schruns-Tschagguns im Montafon ist sicherlich den meisten Skifahrenden ein Begriff. Auch ich war hier früher bereits im Winter, deshalb freue ich mich sehr, die Gegend auch im Sommer zu erkunden.

Wir haben lange gesucht und uns verschiedene Regionen in Österreich angesehen. Schlussendlich hat uns die Nähe zu Deutschland mit der traumhaften Landschaft überzeugt. Mit fünf Erwachsenen und zwei Jugendlichen im Gepäck, ging es zu unserer Familienauszeit.

Da wir von Anfang an vier sportliche Tage geplant haben, entschieden wir uns für ein Hotel mit Frühstück, sodass wir den Tag flexibel gestalten können.

Eine Besonderheit gab es diesmal: Mein Papa reiste mit dem Fahrrad an. Von Friedrichshafen fuhr er mit dem Zug bis zur Grenze und dann den Rest mit dem Fahrrad. Nachdem er dieses Jahr aufgrund eines Fahrradsturzes nicht an seinem Saisonhighlight „Albstadt Bikemarathon“ teilnehmen konnte, haben wir extra fordernde Strecken für den Family Urlaub ausgesucht. 😀

Für Mitte August ist wirklich sehr ruhig in dieser Gegend. Von Friedrichshafen sind wir mit dem Auto in guten zwei Stunden bereits am Ziel angekommen. Ab der deutschen Grenze ist die Landschaft bereits richtig schön bergig. Die Sonne scheint und wir freuen uns auf die kommenden Tage.

Ankommen im Hotel: Lagebesprechung

Hotel montafon

Im Hotel angekommen, wird erst einmal ausgepackt und angekommen! Wir nutzen den restlichen Tag für Wellnessaktivitäten im Hotel. Der Natur-Außenpool lädt uns zum Schwimmen, Planschen und Entspannen ein. Speziell unser amerikanischer Teil der Familie hat schließlich eine anstrengende Woche hinter sich.

Für den Abend suchen wir nach einem geeigneten Restaurant, was hier überhaupt kein Problem ist. Auch Sommertouristen sind hier herzlich willkommen und wir suchen uns ein nettes Restaurant, verbinden die Suche gleich noch mit einem entspannten 15 Minuten Spaziergang.

Auf der Speisekarte und Vesperkarte stehen typische, regionale Speisen aus Österreich. Und so landen leckere Speisen wie Flädlesuppen, Kaiserschmarren und Schnitzel auf unseren Tellern.

Die Zeit hier nutzen wir für eine Lagebesprechung. Was möchten wir die nächsten drei Tage erleben? Da nicht alle radfahren, entscheiden wir uns für zwei Wanderungen und eine große Tour mit dem Bike.

Wandern am Silvretta-Stausee

Für den nächsten Tag ist das Wetter nicht so toll angesagt, wir müssen mit Regen rechnen. Perfekt also für unsere erste Wanderung. Um Sightseeing und Wanderung zu verbinden suchen wir nach einem geeigneten Ort. Da unser amerikanischer Teil gerne einen Pass sehen wollte, wurde die Auswahl schon einmal kleiner. Wir entschieden uns gemeinsam für den Silvretta Stausee.

Am nächsten Morgen frühstücken wir also alle gemeinsam um für den Tag gestärkt zu sein. Das Hotel bot ein wirklich tolles Frühstück mit regionalen Lebensmitteln an. Eierspeisen wurden frisch zubereitet und an den Tisch gebracht. So war definitiv für jeden etwas dabei.

Danach ging es los! Auf dem Weg von unserem Hotel zur Silvretta Hochalpenstraße, kamen wir durch einige weitere Skigebiete. Wir sahen viele traditionelle Häuser entlang der Strecke und ebenso extrem viele neugebaute Chalets. Mit riesigen Fenstern, da hat man sicherlich einen tollen Ausblick!

Das letzte mal sind wir die Silvretta Hochalpenstraße gefahren, als wir nach Ischgl zum Ironbike-Etappenrennen gefahren sind.

Die Passstraße ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend. Die vielen Kurven und die Veränderung der Landschaft. Je weiter man nach oben fährt, desto mehr Tiere kann man beobachten. Vor allem Kühe und Pferde.

Oben angekommen, sieht das Wetter gar nicht mehr nach Regen aus. Und das macht die Kleiderwahl jetzt noch schwieriger. 😀

Bevor wir unsere Wanderung starten, schauen wir uns die für uns neuen Attraktionen am Silvretta Stausee an.

An der Staumauer sehen wir Kletterer, welche sich die lange und steile Staumauer hinaufkämpfen. An verschiedenen Stellen befinden sich verschiedene Kletterrouten für Jede und Jeden.

Auf geht’s endlich zu unserer Wanderung. Beim Wandern orientieren wir uns prinzipiell nur grob vor Beginn und suchen uns dann vor Ort einen der ausgeschilderten Wanderwege. Hier ist meistens für jede Distanz und Zeit etwas geboten, zudem gut ausgeschildert.

Wir möchten auf jeden Fall den See umrunden und uns etwas umschauen. Der Stausee ist einer der schönsten den ich kenne. Und je weiter man weg vom Parkplatz läuft, desto weniger Menschen sammeln sich an.

Bereits nach wenigen 100 Metern kommen wir durch einen Tunnel, der blau beleuchtet ist und wir sind gespannt, ob uns hier eine Ausstellung oder ähnliches erwartet.

Gemeinsam mit der Familie ist die Wanderung natürlich sehr kurzweilig. Für uns sieht der See mit seinem niedrigen Wasserpegel sehr leer aus, deshalb freuen wir uns, dass es langsam nach Regen aussieht. Und da bekommen wir auch bereits einen ersten Vorgeschmack, denn wir spazieren auf höhe eines Wasserfalls.

Das Wasser rauscht in atemberaubender Geschwindigkeit bergab. Über eine Brücke geht es über das Wasser zum Mittelpunkt??? der Runde. Von hier aus gibt es noch viele Wege, weiter hinauf in die Berge vorzudringen. Leider sehen wir die Gewitterwolken bereits über den Gipfeln und so entscheiden wir uns, auf dem direkten Weg wieder zurück zu laufen. Auch der direkte Weg bedeutet schließlich noch eine gute Stunde.

Weiter geht es wieder bergab und wir erreichen das Ufer des Sees. Der See ist am Rand begehbar, da er aktuell nicht viel Wasser hat. Viele Familien nutzen die Gelegenheit und gehen an den Rand des Sees. Schwimmen ist im Silvretta Stausee natürlich verboten! Die Wasserzuläufe aus den Bergen mit dem Schmelzwasser natürlich auch sehr kalt.

Die Runde um den Silvretta Stausee ist grundsätzlich sehr abwechslungsreich, besonders schön ist der Anfang und das Ende über die Staumauer.

Wasserfall silvretta stausee

Danach geht es für uns mit dem Auto wieder bergab ins Tal. Im Hotel angekommen nutzen wir alle die Zeit, um noch einmal zu schwimmen, zu relaxen und die Sauna zu besuchen. Nachmittags kommen uns dann Freunde besuchen, die mittlerweile in von Deutschland nach Österreich gezogen sind.

Gemeinsam haben wir einen tollen Nachmittag mit dem ein oder anderen Drink.

Zum Abschluss des Tages geht es für uns noch Abendessen im Hotel. Die Vorfreude auf die Radtour nach dem regnerischen Tag ist riesig.

Hotel Restaurant

Mountainbiken in den Bergen & strahlender Sonnenschein

Der nächste Tag überrascht uns alle mit strahlendem Sonnenschein! Temperaturen bis zu 18 Grad sind angesagt. Da wir eine große Tour geplant hatten, war der Plan direkt aufzubrechen. Direkt gegenüber unseres Hotels ist ein Radverleih. Während Papa, Sandro und ich auf unseren normalen Bikes unterwegs sind, gibt es für meinen Onkel ein E-Bike. Da dieser in diesem Jahr erst 2 Stunden auf dem Bike saß, war das in diesem Jahr erlaubt. Ansonsten fährt er schließlich immer mit uns mit dem normalen Bike. 😊

Heute soll es ja allen Spaß machen und wir möchten eine gemeinsame Tagestour fahren. Schließlich sind wir ja im Urlaub und nicht im Trainingslager.

Da ich mich aktuell in der 16. Schwangerschaftswoche befinde, kann ich meine Leistung gefühlt würfeln. An manchen Tagen ist alles normal, an manchen Tagen fühle ich mich als würde ich zum ersten Mal Ausdauersport machen und bin nach 30 Minuten platt.

Deshalb sind wir alle gespannt wie es heute klappt. Schließlich stehen knapp 1000 Höhenmeter auf dem Plan, die quasi am Stück gefahren werden.

Gestartet wird in der Gemeinde Bartholomäberg. Dort gibt es einen großen Parkplatz und es ist ein wirklich guter Startpunkt für mehrere Radtouren. Der Beginn ist direkt ordentlich steil, das ändert sich auch die erste Stunde nicht. Belohnt werden wir mit einer traumhaften Aussicht. Vorbei an den ersten Hütten, schönen dunkelgrünen Wäldern und Kühen. So darf es weitergehen. Die Strecke ist einfach, bisher gibt es einen Mix aus anfangs Asphalt- und dann Schotterwegen.

Da die Wege doch sehr steil sind, perfekt zum Reinkommen.

Montafon Mountainbike

Auf der Route liegen zwei Almen. Da wir von unseren österreichischen Freunden Tipps bekommen haben, lassen wir die erste Alm links liegen. Die erste ist eine klassische Hütte für Touristen. Die zweite Hütte erreichen wir, nachdem wir den höchsten Punkt passiert haben. Wir sehen die kleine Hütte und ihre Tiere bereits beim Abfahren. Rechts sehen wir Schweine, links Kühe und Hühner.

Wir stellen unsere Fahrräder ab und setzen uns in die warme Sonne. Die kleine Hütte hat nur begrenzt Platz, ist absolut urig und modern zur gleichen Zeit.

Während wir die letzten Tage in den Restaurants immer tief in die Tasche greifen mussten, ist hier nichts davon zu spüren. Vesper beginnt ab 2.50€, ebenso wie die Preise für Getränke. Die Hütte ist familiengeführt von Bergbauern, fast alle Speisen und Zutaten sind selbst gemacht. Die Familie, die uns bedient hat, war sehr bemüht und freundlich. Wir haben diese Zeit wirklich genossen! Leider konnten wir keine Butter, Käse etc. kaufen, da wir noch mit einer Stunde Fahrzeit rechneten. Allerdings ging es ab jetzt nur noch bergab und die Zeit wird sicherlich sehr schnell vergehen.

Butterbrot Alm latons

Nachdem wir weiter gefahren sind, kam dann nach zwei Kilometern die große Überraschung: Wir befanden uns auf einem anspruchsvollen Trail. Große Steine und Wurzeln, enge Kurven und links auch noch ein Abhang. Da mein Onkel bevorzugt Rennrad fährt, war ich kurz in Sorge. Fehlende Bikeskills wurden in diesem Fall durch Übermut ausgeglichen. Der Satz auf dem Mountainbike „Geschwindigkeit bringt Sicherheit“, stimmt einfach. Trotzdem wollten wir natürlich keine Verletzten und haben ein kurzes Fahrtechniktraining eingeschoben. Damit uns niemand über den Lenker geht.

26 Zoll Mountainbike

Das gute war, die Schwierigkeit hat sich stetig erhöht und so kamen die größeren Absätze und Steinfelder erst später. Immer noch Hut ab, dass alle alles durchgefahren sind! Nach dem ersten Blick auf den Trail ging ich davon aus, wir können nun 800 Tiefenmeter und 5 Kilometer ins Tal schieben.

Auf dem Weg ins Tal montafon

Wir nehmen den Trail mit viel Humor und lassen uns bergauf und bergab Zeit.

Einige lustige Situationen später, kommen wir alle wieder gesund und gut gelaunt auf die breiten Schotterwege. Das Ende des Trails wird perfekt abgerundet durch eine Hochfläche mit einem kleinen See und mehreren kleinen Häusern. Österreich-typisch sind in manchen Brunnen kühle Getränke zu finden, an denen man sich für kleines Geld selbst bedienen darf.

Wir genießen noch ein letztes Mal diesen grandiosen Tag und sind einfach nur dankbar. Danach geht es entspannt ins Tal zurück. Und schon ist es bereits unser letzter Abend und wir sitzen noch ein letztes Mal bei einer Pizza beisammen.

Berge montafon Mountainbike

Der Spaß ging an diesem Abend auf meine Kosten 😉 Denn ich hatte eine Pizzeria in 3 Kilometer Entfernung entdeckt. Nach dem losfahren stellten wir allerdings fest, dass es keine 3 Kilometer, sondern 300 Meter waren. So drehten wir unsere beiden Autos nach 50 Metern Fahrt wieder um und parkten diese wieder am Hotel. Denn das Restaurant war direkt gegenüber. 😉

Kuh streicheln montafon

Mit der Gondel auf den Kristberg im Silbertal

Den letzten Tag wollten wir noch einmal gemeinsam nutzen und wandern gehen. Damit die USA-Kids noch Gondelfahren können und damit ein weiters Erlebnis haben, entschieden wir uns für den Kristberg im Silbertal.

Naja, sind wir ehrlich, sie fanden wandern blöd, und bevorzugen den Laptop 😀 Aber wir haben es versucht.

Wir fanden es klasse. Der Berg bietet wie immer kleine und große Runden. Da wir alle noch die Heimreise antreten mussten, wir mit dem Auto, Papa mit dem Fahrrad, entschlossen wir uns für die Runde mit 1 Stunde. Auf der Runde gab es jede Menge zu sehen.

Kristberg

Die kleine Wanderung ist perfekt für Familien, da es immer wieder Stationen für Entdeckungen und Wissenswertes gibt. Hier kann man spielerisch viel über die Geschichte lesen und gleichzeitig kleine Rätsel lösen. Auch mit dem Bike ist dieser Berg sehr zu empfehlen. Um uns herum pedalierten zahlreiche Radfahrende.

Mit dem Mountainbike gibt es zahlreiche Trails zu erkunden, aber auch zu Fuß gibt es vielfältige Wanderoptionen.

Wanderung montafon

So lassen wir einen schönen Kurztrip ausklingen und fahren mit der Gondel wieder ins Tal. Ein letztes gemeinsames Essen und wir sind startklar!

Zusammenfassend sind wir begeistert von der Schönheit des Montafon. Wir werden definitiv im nächsten Jahr, dann wohl mit Kinderanhänger, wieder kommen. 4 Tage sind leider zu kurz, um alles zu sehen. Ein Grund mehr für einen weiteren Besuch. 😊

Danke Montafon, wir hatten eine großartige Zeit!

Mountainbiken im Montafon

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