Als sportliche Familie mit Kind, sind wir stets auf der Suche nach neuen Destinationen für einen aktiven Urlaub. Dabei ist es mit Kindern immer super, wenn die Fahrt nicht so weit ist und genau hier haben wir einmal wieder ein großartiges Ziel gefunden, mitten in Deutschland.
Es geht nach Hessen, genauer ins Sauerland, hier liegt die Gemeinde Willingen. Vielen ist dieser Ort bereits ein Begriff, durch das Skispringen, das Bikefestival oder durch andere Events, aber warst du bereits einmal selbst vor Ort?
Für uns war es der erste Trip nach Willingen und die Vorfreude deshalb riesig. 3 Tage schönes Wetter, Mountainbiken und Wandern stehen auf dem Programm!
Willkommen in Willingen

Die Anreise läuft leider nicht ganz wie geplant, die Sommerferien spiegeln sich mit vielen Baustellen wider und wir brauchen deutlich länger als kalkuliert. Angekommen in Willingen ist aber alles schnell vergessen. Nach vielen Kilometern, mit viel grün und nur sehr kleinen Orten, werden wir von Willingen absolut überrascht!
Wie ein Skiort in den Alpen, baut sich Willingen vor uns auf, Alpenfeeling wie aus dem Nichts.
Willingen ist absolut belebt am Nachmittag, viele Besucher sind in dem kleinen Dorf unterwegs. Zahlreiche schöne Gastronomien laden links und rechts der Hauptstraße auf einen Besuch ein. Auch Fahrräder, Skiequipment und andere Sportausrüstung lassen sich hier zahlreich ausleihen.
Für uns geht es erst einmal zu einem späten Mittagessen, dazu hatten wir uns die Seilbar ausgesucht. Dieses schöne Lokal liegt direkt neben der Seilbahn zum Ettelsberg mit richtigen Gondeln.

Bei diesem schönen Wetter ging es direkt nach draußen zum Essen. Dieses Flair war wundervoll, wir lieben dieses Bergambiente! Direkt an der Seilbahn sitzen, im Grünen und dazu leckeres Essen, was will man mehr. 😊
Mit Spaghetti und Burger wurden die schönen, kommenden Tage eingeläutet. Wir verschaffen uns erst einmal einen Überblick: Was ist denn hier alles geboten?
Bereits jetzt können wir sagen: Drei Tage Willingen sind definitiv zu kurz. Hier gibt es
- 300 Kilometer Wanderwege
- 250 Kilometer Mountainbike Routen
- 20 Freizeitaktivitäten
Ja, wir wissen bereits jetzt, wir müssen wiederkommen!
Um keine Zeit zu verlieren, geht es direkt ab ins Hotel. Mehr als 11000 Betten stehen in Willingen zur Verfügung, hier ist für jedes Budget und für jeden Geschmack etwas dabei.
Wir entscheiden uns für das Hotel Hochheide, eines der Hotels mit Bike Fokus in Willingen.
Verschiedene Hotels haben hier eine besondere Ausstattung für einen Bikeurlaub und haben sich dies vom ADFC in Form des Bett & Bike Siegels bestätigen lassen. Das Hotel Hochheide hat beispielsweise einen sicheren, abgeschlossenen Bikekeller.

Das Hotel Hochheide bietet Appartements und Zimmer an. Wir sind in einem Appartement untergebracht. Alle Appartements haben die Namen der umliegenden Berge. Diese persönliche Note gefällt mir besonders!
Genau wie das ganze Appartement. Es ist topmodern, wunderschön und qualitativ hochwertig eingerichtet, die perfekte Basis für einen tollen Familienurlaub.
Da es bereits Nachmittag ist, geht es aber für uns direkt weiter.
Ab wieder zurück zur Ettelsberg Seilbahn. Der Ettelsberg ist für uns der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Zeit. Hier gibt es unzählige verschiedene Aktivitäten. Ebenso ist er der Startpunkt für die Bikepark-Routen.
Wir starten mit einer ersten Wanderung.
In 4,7 Minuten geht es von 590 auf 830 Meter über dem Meeresspiegel. Hinauf geht es mit der Seilbahn, hinab zu Fuß.

Da wir leidenschaftlich gerne in den Bergen unterwegs sind, genießen wir die Fahrt mit der Gondel sehr. Auch der Kinderwagen kann natürlich mit in die Gondel. Oben angekommen sehen wir zum ersten Mal den Turm.
Der Hochheideturm ist der absolute Blickfang auf dem Ettelsberg. Im August ist es besonders schön, denn ringsherum blüht die Hochheide mit den leckeren Heidelbeeren im typischen lila Gewand.
Auf dem Ettelsberg ist wirklich für alle etwas geboten, ein riesiger Outdoorspielplatz mit großem Trampolin und vielen Kletterelementen ist das perfekte Ziel für Familien. Viele Kinder sind auf dem Spielplatz unterwegs und haben einen riesen Spaß.

Da unser kleiner Mann noch nicht groß genug für diese Aktivität ist, geht es für uns auf den Hochheideturm. Der Hochheideturm ist übrigens kostenfrei, entweder man nimmt die Treppe oder den Aufzug, um blitzschnell die 62 Meter zu überwinden. Wer´s sportlich mag, nimmt die 241 Stufen in Angriff. 😉
Von oben hat man einen grandiosen 360 Grad Blick über das Sauerland. Wir haben Glück, bei Sonnenschein ist der Ausblick natürlich noch schöner. Auch der Blick auf den See, der nicht nur schön anzusehen sondern im Winter auch das Wasser für die Schneekanonen liefert ist eine wahre Freude. Dank der Beschilderung findet man auch leicht die Berge in der Region und hat einen groben Überblick.
Aber auch nach unten schauen lohnt sich. Denn durch ein Fenster im Boden, kann man nach unten schauen und das Treiben der Besucher verfolgen.
Danach geht es für uns wieder hinab, wir wollen noch einen Teil der Wanderrouten erkunden.
Vorbei am Speichersee geht es für uns einem der Schilder nach.

Eine Wanderung in Willingen muss definitiv nicht groß geplant werden, denn alle Wege sind top ausgeschildert. In der Touristeninformation findet ihr jede Menge Kartenmaterial, um euch eine geeignete Wanderroute auszuwählen. Übrigens auch für die Mountainbike-Touren.
Heute wollen wir mehrere Hotspots erkunden und so geht es nach dem Hochheideturm und dem Speichersee weiter zum Kyrillpfad. Der Orkan Kyrill wütete 2007 in Deutschland, auf diesem Hektar Land wurden sämtliche Schäden als Lehrpfad in Ruhe gelassen.
Umgerissene Bäume und große Wurzeln: Hier muss auch ein wenig geklettert werden. Speziell für Kinder, ein absolutes Highlight!

Besonders spannend auch zu sehen, wie sich der Pfad bis heute verändert hat. Stück für Stück kann man sehen. wie sich die Natur dieses Stück wieder zurück holt und frisch „bepflanzt“. Ich möchte unbedingt in den kommenden Jahren noch einmal hin und den Fortschritt begutachten.
Mit vielen neuen Infos im Gepäck ging es weiter. Auf den Schotter- und Waldwegen kamen uns viele Wanderer entgegen. Auch an Rastmöglichkeiten mangelt es hier nicht. Immer wieder lädt eine Bank zum Verweilen ein.
Das letzte Highlight auf unserer heutigen Runde ist die Mühlenkopfschanze sowie der Skywalk.
Die Schanze in Willingen ist die größte Großschanze der Welt, hier hier wird jährlich der FIS Skisprung Weltcup ausgetragen. Hier haben bereits Skistars wie Sven Hannawald, Severin Freund und Katharina Althaus gewonnen.
Immer wieder bin ich beeindruckt. in echt eine Skisprunganlage zu sehen. In echt sieht es noch viel spektakulärer aus, als im Fernsehen.
Direkt bei der Skischanze befindet sich der Skywalk. Ebenfalls ein Highlight für Groß und Klein.
Auch hier gibt es einen ausgeschilderten Rundweg. Dieser ist 4 Kilometer lang und verbindet den Skywalk und die Mühlenkopfschanze mit dem Hochheideturm.. Ganze 665 Meter lang und in luftigen 100 Metern Höhe schwebt dieses faszinierende Bauwerk.

Für alle die schwindelfrei sind, eine spektakuläre Erfahrung. Die Brücke bleibt alles andere als ruhig, geht man darüber. Um das Beste aus der Wanderung herauszuholen, würde ich früh am Morgen oder am Abend auf den Skywalk gehen, dann sind am wenigsten Besucher da.
Für uns ging es danach zurück zum Hotel. Denn wir brauchten eine ordentliche Portion Schlaf für einen neuen Tag auf dem Fahrrad.
Mountainbike Tour rund um Willingen
Der nächste Tag startete ganz entspannt. Um 10 Uhr würde uns der Bikeguide abholen und so blieb uns jede Menge Zeit für ein entspanntes Frühstück. Die Nacht war super ruhig im Hotel und wir waren vollkommen ausgeschlafen und bereit für einen neuen Tag!
Radfahrer-typisch gab es also beim Frühstück Müsli und etwas Rührei dazu. Danach fühlten wir uns startklar für den Tag. Kinderanhänger ans Fahrrad, Bikeguide begrüßen und ab geht’s. Etwa 3 Stunden Fahrzeit plus Mittagspause auf der Hochheide Hütte, wenn das kein Grund zur Freude ist.
Unser local Bikeguide war nicht nur auf dem Bike super unterwegs, sondern kannte auch die Gegend extrem gut. So wurden wir mit allerlei Infos zum Bikefestival, dem Trailbau rund um Willingen und dem Bikepark versorgt. Die Zeit ging dadurch um wie im Flug.
Da wir anfangs noch mit dem Kinderanhänger unterwegs waren, blieben wir vorerst auf breiten Forststraßen, dies tat der Strecke aber keinen Abbruch. Willingen hat für alle Radfahrenden etwas zu bieten – für Familien und Kinder wie auch für MTBler und Downhiller. Auch auf den breiten Forstwegen kommt man zu schönen Aussichtspunkten.

Der erste war für uns der Orenberg auf 702 Metern über dem Meeresspiegel. Inklusive Gipfelkreuz! Das fand ich ja besonders schön. Auf der anderen Seite konnten wir dann direkt wieder ins Tal hinunter. Ganz egal wo wir an diesem Tag waren, wir waren immer nah an Willingen. Gefühlt haben wir den lebendigen Ort von allen Seiten gesehen.
Weiter ging es durch die Hochheide, überall lagen die dichten lila Teppiche vor uns.

Und nach zwei Stunden Fahrzeit hatten wir dann auch die Hochheidehütte erreicht. Mit schönem Ausblick ins Tal, ging es ans Mittagessen. Dabei hatten wir sogar das Bundesland gewechselt, erklärte uns der Bikeguide. Von Hessen ging es nach NRW.
Auch wenn es sehr viel Gastronomie rund um und in Willingen gibt, können wir die Hochheidehütte Familien definitiv empfehlen. Hier gab es einen riesen Fuhrpark an Bobbycars und vielen weiteren Fahrzeugen. Die Kinder hatten hier einen großen Spaß.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen genossen wir noch in Ruhe die Aussicht und machten uns anschließend auf den Weg weiter, wieder in Richtung Ettelsberg.
Kreuz und quer ging es weiter durch den Wald. Immer wieder kleine Anstiege und kleine Abfahrten, bis es schließlich hinab ins Tal ging. Typisch Mittelgebirge.
Um dem ganzen einen coolen Abschluss zu verleihen, ging es noch auf die kurze Übungsstrecke des Bikeparks.
Nach 3 Stunden auf dem Rad war es Zeit für eine Dusche. Und um das Ganze zu kombinieren, gab es diese im Wellnessbereich des Hotels. Der große Wellnessbereich war komplett leer am frühen Nachmittag und ich konnte mich perfekt von der Einheit erholen. So stellt man sich einen Bikeurlaub doch vor.



Ab geht’s in den Bikepark Willingen
Das Wandern hatten wir also abgehakt, eine Mountainbike Tour hatten wir auch in den Beinen, das heißt es wurde Zeit für mein Highlight in Willingen. 😉 Ab in den Bikepark!
Heute ging es nicht zur Ettelsberg Seilbahn für uns, sondern an den K1 Sessellift. Allerdings macht es keinen großen Unterschied, welche Bahn man nimmt, die beiden Enden ca. 500 Meter nebeneinander.

Auch mit dem Hardtail kommt man hier voll auf seine Kosten. Mit guter Fahrtechnik kann man den
- Flowtrail
- Flow Country Trail
- Pump Trail
- Freeride
Definitiv gut fahren.
Die Strecken erhöhen sich von der Schwierigkeit konstant nach oben.
Der Flowtrail ist sehr easy zu fahren, allerdings kann man mit guter Fahrtechnik hier ganz schön schnell werden und immer wieder abheben, einige Elemente auch springen.
- Der Flow Country Trail baut auf diesem auf, er ist ähnlich zu fahren allerdings fahrtechnisch anspruchsvoller. Mir hat er großen Spaß gemacht.

Auch der Freeride, welcher die rote Kategorie bekommen hat, ist mit guter Fahrtechnik machbar.
Die Sprünge können jeweils an der Seite umfahren werden. Dieser Trail macht auch mit dem Hardtail enorm Spaß.
Direkt am Sessellift kann dann auch eingekehrt werden. Die K1 Hütte bietet durchgehend warme Küche.
Für uns ist es leider bereits wieder Zeit nach Hause zu fahren. Aber wir werden definitiv wieder kommen. Denn einige Punkte wollen wir auf jeden Fall beim nächsten Mal abhaken:
- Die Eissporthalle ist das ganze Jahr geöffnet
- 3D-Schwarzlicht Minigolf
- Kletterhalle Willingen
- Mühlenkopfschanze
Und dann gibt’s da ja auch noch den Winter. 😉 Alpinskifahren und Langlaufen, alles an einem Ort.
Ja, wir werden definitiv wiederkommen. 😊

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