26 Kilometer 1000 Höhenmeter
Nach einer ruhigen Nacht im Hotel Stegerbräu, sind wir bereit die zweite Etappe unter die Stollen zu nehmen.
Gemeinsam mit der Gruppe geht es ab zum leckeren Frühstück. Heute haben wir etwas mehr Zeit, denn unsre Bikeguide, Hannes, holt uns direkt am Hotel ab.
Deshalb können die Speicher erst einmal ordentlich gefüllt werden. Von Rührei, über frisches Müsli und etwas Obst wird heute alles ausprobiert.
Da wir heute eine Etappe mit Schiebepassage planen, splitten wir uns auf. Sandro mit Kinderanhänger sowie unser E-Bike Pärchen radeln zur Alm von der anderen Seite über eine Asphaltstraße auf direktem Weg.

Von den Kilometern und Höhenmetern haben wir beide in etwa dieselbe Strecke vor uns und so können wir fast gemeinsam starten.
Auch das heutige kennenlernen mit unserem neuen Bikeguide verläuft wieder ganz entspannt. Hannes zeigt uns die heutige Route auf seinem Handy, erklärt uns einige Details zur Strecke und verpflegt uns netterweise mit einem Energieriegel.
Die heutige Etappe wird zwar kürzer als die letzten Tage, allerdings wird die Schiebepassage einige Zeit in Anspruch nehmen, deshalb wird die gesamte Tageszeit nicht viel kürzer.
Meine Beine fühlen sich nicht mehr ganz so frisch an, wie noch am ersten Tag und ich bin froh um den kürzeren Tag und ein bisschen Regeneration.
Auch heute starten wir direkt wieder mit einem langen Anstieg, dieser ist aber sehr gut zu fahren. Landschaftlich können wir das ganze Tal überblicken und die Steigung ist gleichmäßig und moderat. An diesem ersten Anstieg gibt es noch keine bissigen Rampen.
Auch an den typischen Häusern kommen wir vorbei, und halten an, um ein paar Fotos zu schießen.

Immer wieder mischt sich unsere Gruppe durch und ich genieße die Unterhaltungen und die sportliche Betätigung. Ja, das Leben kann schön sein!
Nach einer kurzen und steilen Rampe ändert sich dann doch das Terrain. Wir fahren in ein Waldgebiet. Der Wald sieht hier ein bisschen aus wie in einem Märchen, dunkles Grün, ein Wasserlauf in der Mitte, und ein schmaler Bikepfad.
Nachdem wir bisher mit gutem Tempo vorangekommen sind, wird es hier etwas langsamer, denn diese Trails zu fahren ist gar nicht so ohne. Die technischen Passagen machen riesigen Spaß und erfordern Geschick und Konzentration.
Diese Passage war auf der gesamten Strecke für mich die schönste Passage von allen. Erst diese schönen Waldstücke, um dann eine phänomenale Aussicht oben zu genießen. Aber bis dahin heißt es erst einmal ans Limit gehen, denn wir stehen der ersten Schiebepassage bevor.
Auf dem Stoneman gibt es zwei große Schiebepassagen, eine heute und die zweite steht uns morgen bevor. Heute werden wir etwas mehr als eine Stunde schieben müssen. Die Passage ist wirklich sehr steil und steinig und bringt mich ordentlich ans Limit. Carbon Schuhe sind ehrlicherweise dann eben doch keine Wanderschuhe.
Mit der Gruppe vergeht die Zeit allerdings doch wie im Flug, eine Gruppe mit Humor ist einfach immer viel wert.
Dafür wussten wir, oben gibt es dann die Mittagspause. 😉
Als wir die Schiebepassage gemeistert hatten, ging es auf ein wunderschönes Stück. Die Sonne schien, es war angenehm warm, überall blühte es und ein kleiner See wartete auf uns. Von hieraus konnten wir bereits die Hütte am Rossbrand sehen.

Bevor es allerdings in die Hütte zur Mittagspause ging, wollten wir erst einmal unsere Stempelkarte erweitern. Also ab auf den Gipfel. Die letzten Meter hinauf gingen erstaunlich leicht und oben angekommen hieß es erst einmal genießen. Die perfekte 360 Grad Sicht, und die Aussicht auf die Bischofsmütze.

Das müssen wir festhalten, und schnell noch ein paar Fotos machen, bevor unsere Mittagspause startet.
An der Rossbrand Hütte angekommen, treffen wir auf den Rest der Gruppe.
Auch Sandro und das Baby haben wieder einen langen, harten Anstieg hinter sich. Die vielen Höhenmeter und Serpentinen hatten es in sich, auf 10 Kilometer kamen 1000 Höhenmeter zusammen.
Wie immer bekam er großes Lob von anderen Radfahrern, für seine Leistung ohne E-Bike. Definitiv auch verdient. 😉
Da es wie immer abends noch richtig zum Essen ging, entschieden wir uns für einen Kaiserschmarrn. Der schmeckt einfach immer, und gibt uns durch den Zucker noch einmal Energie für die letzten Kilometer.

Trotz der gemütlichen Hütte ging es nach dem Essen direkt wieder weiter. Ein paar schöne Trails warten auf uns.
Ab jetzt wird es dennoch einfacher, denn es geht vorwiegend bergab. Auf breiten Schotterstraßen können wir wunderbar die Aussicht genießen. Von unserem Bikeguide erfahren wir, dass einige der Straßen, die wir bergab fahren, im Winter eine Langlaufloipe sind.
Wir genießen die Abfahrt in vollen Zügen, und sind stolz darauf, wie viele Höhenmeter wir heute hinter uns gebracht haben.
Dann folgt eine Streckenteilung. Hier kann man wählen, ob man weiterhin über den Schotter bergab fahren möchte, oder ob man über den Trail bis zum Mandelberg abfahren möchte.
Wir entscheiden uns natürlich für den Trail, und die Entscheidung war absolut richtig. Der Trail macht Spaß ohne Ende. Steile Passagen, Wurzeln, Drops und ein Schräghang. Auch die engen Spitzkehren sind nicht ohne. Für diesen Trail muss aber definitiv Fahrtechnik vorhanden sein, sonst hat man hier keinen Spaß, und darum geht es ja.
Wer jetzt noch eine kurze Pause möchte, kann direkt auf dem Mandelberggut einkehren. Es sieht super schön und gemütlich aus, trotzdem entscheiden wir uns weiterzufahren. Alle sind noch wohl gesättigt von der großen Mittagspause.

Noch ein kurzer Stopp bei der letzten Stempelstelle des Tages, und von hier geht es einfach nur noch gemütlich zurück ins Tal. Als wir „unseren“ Radweg erreichen, fühlen wir uns schon fast wie Locals, und radeln die restliche Strecke zum Hotel zurück.
Unser Bikeguide Hannes verabschiedet sich von uns, und wir verstauen unsere Fahrräder im Radkeller und machen uns auf zum Duschen.
Denn nach dem Duschen möchten wir uns alle wieder gemeinsam zum Kaffeetrinken treffen. Bei Kaffee und Kuchen besprechen wir diesen tollen Tag und genießen einfach das warme Wetter am heutigen Tag.
Gemeinsam auf der Terrasse können wir alle super entspannen und regenerieren.
Das Abendessen findet heute wieder im Hotel statt, und auch heute ist es wieder extrem lecker. Von Burger, Fisch über Käsespätzle ist für jeden etwas dabei. Trotz der leckeren Gerichte und dem Nachmittag auf dem Balkon meldet sich doch die Müdigkeit und die schweren Beine. Deshalb gehen wir heute alle früh ins Bett, bevor es morgen noch ein letztes Mal gemeinsam auf die Stonemanrunde geht.
Wir sind gespannt.

Checkpoints:
- Rossbrand
- Mandlberg
Fotos von Basti Heckl
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